Du stehst zwei bis zweieinhalb Monate vor der Oktober-Prüfung und fragst dich: Soll ich weitermachen oder ist es besser, die Prüfung zu verschieben? Diese Frage beschäftigt fast jeden Prüfling in der heißen Phase der Steuerberaterexamen-Vorbereitung. Ständige Rückschläge bei Probeklausuren im Fünferbereich zehren an den Nerven und lassen Zweifel aufkommen.
Doch bevor du vorschnell das Handtuch wirfst, solltest du eine fundierte Entscheidung treffen. In diesem Artikel erfährst du, welche Faktoren bei dieser wichtigen Entscheidung eine Rolle spielen und wie du die richtige Strategie für deine Situation findest.
Warum die meisten Prüflinge in dieser Phase zweifeln
Es ist völlig normal, dass du dich in dieser Phase fragst, ob du das Steuerberaterexamen noch schaffen kannst. Die Realität sieht für die meisten Prüflinge so aus:
Ständige Rückschläge:
Probeklausuren werden regelmäßig nicht bestanden
Noten im Fünferbereich:
Die Ergebnisse liegen weit unter der Bestehensgrenze
Körperliche Belastung:
Stundenlanges Schreiben führt zu Erschöpfung
Mentale Belastung:
Der Glaube an den eigenen Erfolg schwindet
Diese Erfahrungen sind Teil des Prozesses und bedeuten nicht automatisch, dass du aufgeben solltest. Entscheidend ist, wie du mit dieser Situation umgehst.
Argumente für das Durchziehen: Warum sich die letzten Monate lohnen können
Der Hebel‒Effekt in der Endphase
Zwei bis zweieinhalb Monate mögen kurz erscheinen, aber sie bieten einen enormen Hebel für Fortschritte – besonders wenn du in Freistellung bist. In dieser Zeit kannst du gezielt an den entscheidenden Stellschrauben drehen:
1
Klausurtechnik optimieren
Kleine Verbesserungen in der Klausurtechnik können große Wirkung zeigen:
Das Potenzial: Jeder dieser Hebel kann dir 3 bis 10 zusätzliche Punkte bringen. Damit kommst du schnell in den Bestehensbereich.
2
Gezielter Wissensaufbau
In der Endphase ist punktueller Wissensaufbau durch gezielte Wiederholung besonders effektiv. Du konzentrierst dich auf:
Wann eine Verschiebung sinnvoll sein kann
Objektive Situationsanalyse
Manchmal ist das “Gap” zur Bestehensgrenze tatsächlich zu groß.In diesem Fall solltest du eine objektive Betrachtung deiner Situation vornehmen:
1
Finanzielle Faktoren berücksichtigen
Eine Verschiebung bringt finanzielle Konsequenzen mit sich:
2
Strategische Überlegungen
Frage dich ehrlich:
Die Hybrid-Strategie: Das Beste aus beiden Welten
Es gibt auch einen Mittelweg, der oft übersehen wird:
Vollgas bis zur Prüfung
August/September optimal nutzen:
Maximale Fortschritte erzielen
Prüfung anschauen:
Drei Tage versuchen und Erfahrungen sammeln
Flexibel bleiben:
Bei Bedarf zurücktreten, aber Fortschritte mitnehmen
Direkt weitermachen:
Ab Oktober für das nächste Jahr durchstarten
Diese Strategie funktioniert besonders gut, wenn die Rahmenbedingungen stimmen und keine gravierenden negativen Konsequenzen für das Folgejahr entstehen.
Entscheidungshilfe: Deine persönliche Checkliste
Pro Durchziehen:
Du bist in Freistellung
Das Gap zur Bestehensgrenze ist überbrückbar
Du kannst dich voll auf die Vorbereitung konzentrieren
Finanzielle Belastung ist verkraftbar
Du hast Motivation und Durchhaltevermögen
Pro Verschiebung:
Das Gap ist realistisch nicht zu schaffen
Freistellung für nächstes Jahr ist gesichert
Finanzielle Entlastung ist wichtig
Gesundheitliche/private Gründe sprechen dafür
Bessere Vorbereitung für 2026 möglich
Erfolgsstrategien für die Endphase
Falls du dich für das Durchziehen entscheidest, hier die wichtigsten Erfolgsfaktoren:
Fokus auf die richtigen Hebel
Klausurtechnik vor Wissenserwerb:
Optimiere deine Arbeitsweise
Schwachstellenanalyse:
Identifiziere deine größten Baustellen
Zeitmanagement:
Plane deine verbleibende Zeit strategisch
Probeklausuren:
Nutze sie als Lernwerkzeug, nicht als Bewertung
Mentale Stärke entwickeln
Setze realistische Zwischenziele
Feiere kleine Fortschritte
Hole dir professionelle Unterstützung
Bleibe flexibel in deiner Strategie
Was du jetzt tun kannst
Die Entscheidung zwischen Dranbleiben und Verschieben ist eine der wichtigsten in deiner Steuerberater-Laufbahn. Sie sollte nicht aus dem Bauch heraus, sondern auf Basis einer objektiven Analyse getroffen werden.
Deine nächsten Schritte:
1
Ehrliche Bestandsaufnahme:
Bewerte deine aktuelle Situation objektiv
2
Rahmenbedingungen prüfen:
Kläre finanzielle und berufliche Aspekte
3
Professionelle Einschätzung einholen:
Lass deine Situation von Experten bewerten
4
Entscheidung treffen:
Wähle die Strategie, die zu deiner Situation passt
5
Vollgas geben:
Setze deinen Plan konsequent um
Egal für welchen Weg du dich entscheidest – wichtig ist, dass du ihn mit voller Überzeugung gehst. Dein Traum, Steuerberater oder Steuerberaterin zu werden, ist es wert, dass du die bestmögliche Strategie wählst.
Du brauchst eine objektive Einschätzung deiner Situation? Professionelle Unterstützung kann dir helfen, die richtige Entscheidung zu treffen und das Maximum aus deiner verbleibenden Vorbereitungszeit herauszuholen.
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